Zwischen den Mauern - Simon Changs Einzelausstellung und Künstlerresidenz im Museum des Wahnsinns
Das Schloss Obermureck mit seinen ehemaligen Räumlichkeiten als "Anstalt für geistig und nervlich Kranke " und die Bemühungen des Museums des Wahnsinns, das Bewusstsein für die Rechte von Menschen mit psychischen Problemen zu schärfen, inspirieren viele Künstler. Diesmal haben sie den renommierten Fotografen Simon Chang ins Boot geholt, der Menschen fotografiert hat, die aufgrund persönlicher Umstände oder eines Krieges hinter den Mauern von Anstalten gelandet sind, und zwar in den noch in Betrieb befindlichen psychiatrischen Einrichtungen in Prag (Tschechische Republik) und in Erbil (Südkurdistan, Irak). Die Fotografien von Chang sind ein Fenster in die Welt der geschlossenen Anstalt. Sie sind auch ein Dokument und ein Zeugnis für die Isolation, Entfremdung und Einsamkeit der Menschen hinter den Mauern.
In den zehn Jahren, in denen das Museum des Wahnsinns besteht, haben sich die kulturell-künstlerischen Interventionen als wichtige Ergänzung zur historischen Darstellung erwiesen. Die verlassenen Anstaltsräume des Schlosses Obermureck sind zu einem Ort des Erinnerns, der Zeugenaussagen und des Gesprächs über die soziale Konstruktion von Wahnsinn und geistiger Gesundheit geworden. Ein Thema, das an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurde, wird hier ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, und zwar nicht, weil wir es wollen, sondern weil Schloss Obermureck selbst mit seinem Museum des Wahnsinns die Menschen ermutigt, darüber zu sprechen - und zwar nicht mit einem Psychiater, Therapeuten oder Sozialarbeiter, sondern mit "Nicht-Experten", ganz alltäglichen Menschen und in einem Raum mit kulturellem Wert. Wir haben Simon Chang eingeladen, eine Ausstellung seiner Fotografien in drei Räumen einzurichten, die bisher für die Öffentlichkeit unzugänglich waren. Er hat für die Dauer der Ausstellung im Schloss Obermureck gewohnt und mit Besuchern, Volontären und Einheimischen, denen er auf seinen Fotoreisen begegnet ist, über die Menschen gesprochen und sich die Geschichten der Ortsansässigen selbst angehört. Das Projekt wird die Zusammenarbeit mit den Menschen, die hinter den Mauern der größten Sozialeinrichtung Sloweniens leben, stärken.
Kontaktperson: Darja Farasin
Projektdauer: 28. Juni 2022 bis 10. Oktober 2022
Ministerium für Kultur der Republik Slowenien, Nationaler Fonds für Kunst und Kultur von Taiwan, SVZ Hrastovec